Wie schreibt man einen Praktikumsbericht für die Schule?
Für viele Schüler sind Praktika ein fester Bestandteil ihrer Schullaufbahn. Dazu gehört es auch, am Ende einen Praktikumsbericht abzugeben. Der Praktikumsbericht Schule soll jedoch nicht nur dem Lehrer dabei helfen, nachzuvollziehen, welche Erfahrungen du während deines Praktikums sammeln konntest. In erster Linie soll die Dokumentation auch eine Hilfe für dich selbst sein, denn sie ermöglicht es dir, über deine persönlichen Berufsvorstellungen und Erfolge zu reflektieren und ist auch später noch eine schöne Erinnerung an die ersten Schritte deiner beruflichen Laufbahn. Manchmal kann ein gelungener Praktikumsbericht auch bei der Bewerbung eine große Hilfe sein, denn er zeigt dem Arbeitgeber schwarz auf weiß, welche Berufserfahrungen du bereits sammeln konntest.
Um dir das Schülerpraktikum Bericht schreiben zu erleichtern, geben wir dir einen Leitfaden mit formalen und inhaltlichen Hinweisen und Tipps mit an die Hand, die du in deinem eigenen Praktikumsbericht aufgreifen kannst.
Klassisch oder kreativ? – Zur Gestaltung des Praktikumsberichts
Klassischerweise ist ein Praktikumsbericht ähnlich wie eine Haus- oder Schularbeit gestaltet: Auch ein Praktikumsbericht beginnt mit einem Deckblatt mit Titel, Name und Kontakt sowie Abgabedatum. Für den Fließtext verwendet man meist neutrale Schriftarten wie Times New Roman, Georgia, Arial oder Verdana in der Schriftgröße 12 pt. Bei Kapitelüberschriften hilft eine etwas größere Schriftgröße (z. B. 16 pt, fett gedruckt), um sie optisch vom Fließtext abzuheben.
Wenn du dich an dieser Form orientierst, bist du wahrscheinlich auf der sicheren Seite. Denke jedoch immer daran, dass du den Praktikumsbericht in erster Linie für dich selbst schreibst und dass du auch später noch gerne darin blättern können möchtest. Wenn dir dein Lehrer also keine konkreten Vorgaben zur Gestaltung macht, kannst du deinen Praktikumsbericht auch etwas kreativer gestalten. So kannst du zum Beispiel mit passenden Bildern, Skizzen und Fotos arbeiten, die deine Erlebnisse und Lernerfolge bei deinem Praktikum noch besser veranschaulichen. Denke außerdem darüber nach, welche Stilmittel zu den Inhalten deines Praktikums passen. Wenn du zum Beispiel im Medienbereich gearbeitet hast, könntest du deinen Praktikumsbericht durch ein Videotagebuch anreichern oder ihn optisch wie einen Blog oder einen YouTube-Kanal aussehen lassen. Erkundige dich aber in jedem Fall zuerst bei deinem Lehrer, wie er zu solchen Herangehensweisen steht!
Auch in welchem Format du den Bericht am Ende abgibst, liegt im Ermessen deines Lehrers. In der Regel druckst du deinen Praktikumsbericht aus und heftest ihn in einer schönen Hülle ab. Wenn du den Praktikumsbericht als schöne Erinnerung behalten möchtest, kannst du ihn auch als Buch binden lassen. So nimmst du den Bericht über deine ersten Berufserfahrungen sicher auch später noch gerne in die Hand!
Länge, Schreibstil, Zeitform – Formale Kriterien
Wie lang dein Praktikumsbericht sein soll, hängt von den Vorgaben deines Lehrers ab. Außerdem ist die Dauer deines Praktikums entscheidend – denn wer mehr erlebt hat, hat auch mehr zu schreiben. Eine pauschale Längenvorgabe gibt es also nicht. Wenn du dir unsicher bist, frage zur Sicherheit noch einmal in der Schule nach.
Aus welcher Perspektive und in welcher Zeitform schreibt man einen Praktikumsbericht? Beim Verfassen des Praktikumsberichts ist die ich Form (1. Person Singular) üblich. Für die Teile, in denen du deine Erlebnisse und Tätigkeiten während deines Praktikums beschreibst, verwendest du als Praktikumsbericht Zeitform das Präteritum (1. Vergangenheit, Imperfekt). Wenn vor einer Handlung bereits etwas anderes passiert ist, benutzt du in der Beschreibung das Plusquamperfekt (vollendete Vergangenheit, 3. Vergangenheit).
Beispiel
„Nachdem ich die Katzen gefüttert hatte, machte ich mich daran, die Hundeboxen sauber zu machen.“
Im Schlussteil, in dem du über den Nutzen deines Praktikums für deinen Werdegang reflektierst, verwendest du die Zeitform Präsens (Gegenwart).
Beispiele
„Dank meines Praktikums weiß ich jetzt, dass der Beruf als Verkäuferin gut zu mir passt.“
„Um meine Kenntnisse zu vertiefen, möchte ich noch weitere Praktika absolvieren.“
Beim Formulieren solltest du darauf achten, dass du berufsspezifische Fachausdrücke, die du neu dazugelernt hast, kurz erklärst, damit auch ein Außenstehender nachvollziehen kann, wovon du sprichst und damit dein Lehrer sieht, dass du dich intensiv mit dem Berufsfeld auseinandergesetzt hast. Wenn du zur Erklärung aus Fachliteratur zitierst, musst du die Quelle, z.B. in einer Fußnote, kenntlich machen. In so einer Quellenangabe sind üblicherweise der Name des Autors, der Titel der Publikation, der Publikationsort, der Verlag, das Jahr sowie die Seitenzahl, von der du zitierst, enthalten.
Beispiel
²Mustermann, Max: Handbuch des Maschinenbaus. Berlin: Buchverlag, 2016. S. 18.
Wenn du Bilder für deinen Bericht benutzt, solltest du sie nummerieren und beschriften, damit jeder weiß, was auf dem Bild zu sehen ist (z. B. Abb. 3: Mein Arbeitsplatz). Wenn du das Bild nicht selbst gemacht hast, musst du außerdem eine Quelle angeben, wie bei einem Zitat.
Füge deinem Bericht am Ende jeder Seite eine Seitenzahl hinzu, damit man sich beim Lesen besser orientieren kann. Ein Inhaltsverzeichnis nach dem Deckblatt, in dem du auf die Kapitel und ihre jeweiligen Seitenzahlen verweist, wird von deinem Lehrer sicher gern gesehen, denn sie erleichtern, besonders bei umfangreicheren Praktikumsberichten, die Orientierung.
Achtung Datenschutz! – Hier ist Vorsicht geboten
Natürlich sollst du deine Erlebnisse während deines Praktikums möglichst detailliert schildern, dabei gilt es jedoch, darauf zu achten, dass du in deinem Bericht keine sensiblen Informationen aus dem Unternehmen preisgibst. So ist es zum Beispiel verboten, Inhalte aus internen Dokumenten, Informationen aus strategischen Besprechungen mit Kunden oder Namen von Patienten wiederzugeben. Sicher wird dich deine Praktikumsstelle auf deine Nachfrage noch genauer darauf hinweisen, welche Informationen nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind. Viele Dinge kannst du einfach umschreiben, ohne dass du dabei gegen den Datenschutz verstößt (z. B. indem du statt „Frau Müller“ „die Patientin“ schreibst).
Inhaltliche Gliederung: Wie ist der Bericht sinnvoll strukturiert?
Ein Praktikumsbericht besteht mindestens aus diesen drei Teilen:
- Einleitung: In der Einleitung gibst du knapp und sachlich Informationen über Dauer, Praktikumsstelle und Standort und beschreibst, welche Erwartungen du zu Beginn an dein Praktikum hattest.
- Hauptteil: Hier zeichnest du den Ablauf des Praktikums nach. Ob in Form von Tagesberichten, Wochenberichten oder als genereller Rückblick – dabei sind die Anforderungen sehr unterschiedlich. Frage am besten noch einmal deinen Lehrer!
- Schlussteil: In der Reflexion diskutierst du aus deiner persönlichen Sicht, welchen Nutzen dein Praktikum für deine Entwicklung, für die Schule und deine spätere Berufswahl hat.
Freilich kannst du darüber hinaus zusätzliche Kapitel und Unterkapitel anlegen, denn solche Zwischenüberschriften erhöhen die Lesbarkeit und lockern den Fließtext auch optisch auf. Wichtig ist aber, dass die Aufteilung zu den Inhalten deines Berichts passt und insgesamt ausgewogen wirkt.
Bewährt hat sich z. B. folgende Struktur:
- Einleitung (Dauer des Praktikums, Praktikumsstelle, persönliche Erwartungen)
- Unternehmensporträt (z.B. Geschäftsbereich, Größe, Ausrichtung, Geschichte)
- Ablauf des Praktikums (z.B. Tagesberichte, Wochenberichte)
- Auswertung im Bezug auf Schule (z.B. Bezug zu bestimmten Fächern, Organisation, Betreuung)
- Fazit/ Reflexion (Nutzen für deine persönliche Entwicklung und Berufswahl)
Tipp: Ratschläge zur Gliederung
In unserem Blogbeitrag Eine sinnvolle Gliederung verfassen geben wir dir viele Ratschläge, was genau du in den einzelnen Kapiteln schreiben kannst.
Fazit: 5 wertvolle Tipps für deinen Praktikumsbericht Schülerpraktikum
- Niemand kann sich alles merken! Um dir das Schreiben zu erleichtern, hilft es, schon während deines Praktikums immer wieder kleine Notizen zu machen. So kannst du dich auch später noch ganz klar an bestimmte Situationen erinnern.
- Sammle bereits während deines Praktikums Informationen zum Unternehmen (z. B. aus Broschüren, Notizen, von der Website). So fällt es später kinderleicht, ein Unternehmensporträt zu verfassen!
- Frage deinen Lehrer bevor du mit dem Schreiben loslegst, welche Vorstellungen er zu Inhalt und Form hat bzw. wie er zu kreativeren Herangehensweisen (z. B. Videotagebuch, Bebilderung) steht. Die Anweisungen deines Lehrers sind Pflicht! Generell gilt jedoch: Je weniger Vorgaben, desto mehr Gestaltungsspielraum.
- Eine sinnvolle Struktur mit Zwischenkapiteln erleichtert das Lesen und lässt deinen Praktikumsbericht auch optisch attraktiver erscheinen.
- Auch wenn du dich an die Vorgaben des Lehrers halten solltest – denke daran, dass du deinen Praktikumsbericht für dich selbst verfasst. Lass dir daher insbesondere mit der Reflexion Zeit und denke nach, welche Stärken und Schwächen du während des Praktikums an dir selbst entdecken konntest, was dir an der Arbeit besonders gut gefallen hat und welchen Nutzen das Praktikum für deine Berufswahl hat. So wird dir dein Praktikumsbericht garantiert auch später noch lange nützlich sein!
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