Schrifttypen & Schriftmerkmale

April14

Wenn du einen Text schreibst oder sogar ein eigenes Buch gestaltest, machst du dir viel Mühe: Bis ins Detail hast du deine Geschichte geplant, dir Gedanken über den Aufbau deines Buches gemacht und möglicherweise Fotos oder Grafiken dazu ausgewählt. Damit du am Ende ein perfektes Gesamtergebnis in den Händen hältst, solltest du auch das Layout nicht vergessen: Der spannendste Inhalt hilft dir nicht weiter, wenn die Optik für den Leser nicht ansprechend ist und er das Buch oder den Text deshalb schnell aus den Händen legt. Deshalb solltest du dir Gedanken über die Schriftart machen, die du verwendest. Mit der richtigen Schrift kannst du Wichtiges hervorheben, auf Besonderheiten aufmerksam machen und dem Geschriebenen einen individuellen Stil verleihen. Damit du für deine Texte die perfekte Wahl triffst, widmen wir uns in diesem Beitrag dem Aufbau und den Merkmalen verschiedener Schriftarten.

Eine Schriftart gehört meist zu einer Schriftfamilie, die verschiedene Schriftschnitte dieser Schriftart enthält. Dazu gehört die Schrift zum Beispiel in dünner oder dicker Linienführung, in reinen Kapitälchen und in schmaler, fetter oder kursiv gestellter Ausführung. Größenunterschiede gibt es dabei keine. Doch zu Schriften gehören auch Schriftzeichen, die die Satzzeichen beinhalten. Nicht jede Schriftart enthält vollständige Zeichensätze, sodass man manchmal auf die Sonderzeichen aus anderen Schriftarten angewiesen ist. Beispiele dafür sind das Euro-Zeichen oder die Satzanführungsstriche.

Der Schriftaufbau gestaltet sich relativ simpel. Eine Schrift hat eine Oberlänge, Unterlänge und eine Mittellänge. Die Versalhöhe bezeichnet die Höhe der Schrift ohne die Unterlänge. Aufgebaut sind die Buchstaben auf der Grundlinie. Außerdem haben einige Schriften sogenannte Serifen, die je nach Schriftart in Form und Größe unterschiedlich ausfallen. Man bezeichnet diese Enden umgangssprachlich auch als „Füßchen“. Sie können gekehlt beziehungsweise gerundet oder im rechten Winkel zum Grundstrich des Buchstabens stehen. Schriften mit dieser Eigenschaft eignen sich besonders gut für Fließtexte, da sich das Auge gut an den Serifen orientieren kann. Auf größere Distanz sind diese Schriften jedoch ungeeignet, da sich die Buchstaben beim lesen zusammenziehen. Besonders bei kleinen Schriftgrößen kann dies außerdem den Lesefluss behindern und auf das Auge unangenehm wirken.

Serifenlose Schriften eignen sich dagegen besonders gut für kleine Texte, wie Anmerkungen in Verträgen, aber auch für Werbetafeln und große Plakate. Sie lassen sich auch auf die Ferne klar und deutlich erkennen und auf farbigem Hintergrund gut lesen. In Fließtexten sind sie jedoch auf die Dauer anstrengend zu erfassen, darum werden sie im Buchdruck eher selten verwendet.

Um eine gute Gestaltung zu erreichen, sollten einige Grundsätze beachtet werden. So empfehlen wir beispielsweise, nicht mehr als 3 verschiedene Schriften in einem Dokument zu verwenden, da sonst die Ordnung der Seiten gestört wird und der Betrachter nicht weiß, worauf er sich konzentrieren soll. Dies sorgt für Verwirrung und bringt die Struktur durcheinander, zusammenhängende Texte könnten auseinander gerissen werden. Auch durch die Wahl farbiger Schriften lässt sich dieser Eindruck nicht vermeiden. Im Gegenteil: die verschiedenen Schriftarten und Farben sorgen dafür, dass der Effekt sogar verstärkt wird. Um die Seite zu gestalten, sollte daher lieber auf Formen und Farbflächen zurück gegriffen werden.

 Ebenso kann die Nutzung verschiedener Schriftgrößen das Gesamtbild beeinträchtigen. Zu kleine Schriften sind auf die Dauer sehr schlecht lesbar, sollten also nicht durchgängig verwendet werden, das selbige gilt für größere Schriften. Diese haben meist große Zwischenabstände, wodurch die Worte geteilt wirken und der Zusammenhang nicht gleich erkennbar ist. Am besten ist es, sich für eine einheitliche Schriftgröße zu entscheiden, und diese über das gesamte Dokument zu verwenden, wobei Überschriften und Untertitel sich aufgrund ihres Nutzen auch um ein paar Punkt (=Pt) vom restlichen Teil abheben sollten. Auf das Hervorheben durch Veränderung des Schriftschnittes oder des Schriftgrades, beispielsweise kursiv, sollte in Überschriften verzichtet werden, allerdings lässt sich das gut zum markieren bestimmter Textpassagen oder einzelner Worte nutzen, die besonders in den Vordergrund treten sollen. Dadurch werden sie für den Leser einprägsamer und das Wichtige wird schneller erfasst.

Schriften besitzen einen eigenen Charakter, der einem Text genau die richtige Persönlichkeit geben kann, um den Inhalt besser zu verdeutlichen. Bereits durch die richtige Wahl der Schrift kann erkannt werden, worum es sich handelt. So gibt es besonders zwischen verschnörkelten und geraden Schriften bemerkenswerte Unterschiede. Gerade Schriften haben einen ordentlichen bis strikten Charakter und sind besonders für lange Texte sehr gut geeignet, da sie über klare und deutliche Lesbarkeit verfügen. Somit empfehlen wir sie zum Beispiel für Familienchroniken, Abschlussarbeiten und Reiseberichte. Schreibschriften dagegen bringen viele verschiedene Charakterzüge zugleich mit sich, darunter Verspieltheit aber auch Eleganz. Sie ähneln den handschriftlich verfassten Worten und bringen eine persönliche Note mit ein, die meist sehr viel Charme, jugendliche Frische und Romantik ausstrahlt. Eine solche Schrift ist gut verwendbar für digitale Briefe, Glückwunschkarten sowie Überschriften und Titel in Büchern. Geschenke, die von Herzen kommen, werten sie durch ihre stilvollen Schwingungen optisch auf. Doch nicht nur für den Haupttext sollte die richtige Schrift gefunden werden. Auch die Überschriften sollten gut gewählt sein und in einem harmonischen Verhältnis zum Rest des Textes stehen. Hierfür bietet es sich an, eine Serifenbetonte zu einer Serifenlosen zu verwenden. So hebt sich die Überschrift optimal vom Inhalt ab.

Doch es gibt noch viel mehr Schriftarten, zwischen denen man unterscheiden sollte. So zum Beispiel die älteren Schriften der Mittelalterlichen Zeit. Diese Schriften lassen sich besonders gut für entsprechende Marktanzeigen, Werbungen oder Bücher nutzen, die den Charme der alten Zeiten mit sich bringen sollen. Geschichtsbücher oder auch Reiseberichte lassen sich damit ideal verzieren und zur Geltung bringen. Auch Tagebücher oder Märchenbücher können mit diesen Schriften ansprechend gestaltet werden. Man muss sich auf keine bestimmte Schriftart festlegen und kann überall variiren, doch man sollte sich vor Augen führen welchen Effekt man mit den Büchern erreichen will und dann im direkten Vergleich entscheiden, welche Schriften diesen besser verdeutlichen.


Veröffentlicht von Josephin in category Ratgeber Fotobuch

1 thoughts on “Schrifttypen & Schriftmerkmale

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