Gedanken ordnen: So erstellst du eine Struktur für deine Texte
Wer einen eigenen Text schreiben möchte, muss sich selbst erst einmal viele Fragen beantworten: Um welches Thema soll es gehen? Welches Textformat möchte ich wählen? Und wie lang soll der Text sein? Gerade ungeübten Autoren passiert es leicht, dass sie viele Ideen haben, aber nicht wissen, wie sie ihre Gedanken ordnen sollen. Wer im übertragenen Sinne den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht und nicht weiß, wie er seine Ideen in einen Text umsetzen kann, sollte sich daher in Ruhe Gedanken über die Textstruktur machen. Diese ist der erste Schritt für einen gelungenen Text. Wir haben fünf Tipps, wie du deinen Texten Struktur verleihst.
1. Die passende Gliederung für dein Textformat
Wie du deinen Text aufbaust, hängt maßgeblich vom Format ab. Schreibst du einen Roman, einen Online-Artikel für deinen Blog oder aber einen persönlichen Liebesbrief? Diese Frage steht ganz am Anfang der Erstellung einer Textstruktur. Für einen Roman bietet sich zum Beispiel der aristotelische Dramenaufbau an: Auf die Einführung der Figuren und des Konflikts folgt dessen Zuspitzung und schließlich dessen Auflösung.
Damit dein Text kohärent ist, solltest du also die Themen in eine logische Reihenfolge bringen. Grundsätzlich sind drei verschiedene Themenlogiken zu unterscheiden, die jeweils verschiedenen Textgenres zuzuordnen sind:
Chronologisch: Bei einer fiktiven Geschichte gehst du in der Regel chronologisch vor und orientierst dich bei der Handlung an der zeitlichen Reihenfolge. Gleiches gilt für persönliche Erzählungen wie einem Reisebericht.
Hierarchisch: Bei sachlichen Texten wie Blog- oder Zeitungsartikeln und Pressemitteilungen soll dein Leser bereits nach den ersten Sätzen einen guten Überblick über das Thema haben. Daher ordnest du die Informationen nach Relevanz.
Sachlogisch: Diese Struktur bietet sich zum Beispiel für Anleitungen in deinem persönlichen Kochbuch an. Du erklärst deinem Leser einen Sachverhalt wie ein Rezept Schritt für Schritt, so dass dieser jeden Punkt abarbeiten kann.
2. Länge des Textes im Voraus bestimmen
Auch für erfahrene Texter ist es schwierig, vorab die Länge eines Textes zu bestimmen. Damit dein Text in sich stimmig ist, solltest du dir dennoch einen ungefähren Richtwert setzen und dir für die einzelnen Textabschnitte eine Länge vorgeben. Besonders ungeübte Texter brauchen oft eine Weile, um warm zu werden und formulieren daher am Anfang meist knapper als am Ende ihres Textes. Diesen Fehler vermeidest du, indem du dir bereits zu Anfang Richtwerte setzt, an denen du deinen Text später messen kannst.
3. Stichpunkte machen
Wenn dir das Schreiben anfangs schwer fällt, solltest du dir ruhig Stichpunkte für jeden Unterabschnitt deines Textes machen. Auf diese Weise verhinderst du, dass du wesentliche Punkte vergisst und du deinen gesamten Text am Ende komplett überarbeiten musst. Wie kleinteilig du deine Stichpunkte verfasst, ist dir überlassen. Manche Texter gehen dabei sehr detailliert vor und notieren sich jeden Aspekt ihres Erzählstrangs, andere legen zu Beginn nur die Überschriften ihrer Abschnitte fest.
4. Gliederung für den Leser ersichtlich machen
Damit dein Text leserfreundlich ist, solltest du die Textstruktur auch für deinen Leser offen legen. Dafür reicht nicht, dass der Fließtext selbst logisch strukturiert ist. Auch optisch müssen die Sinnabschnitte deutlich werden. Das gilt nicht nur für sehr lange Texte wie Romane. Gerade Texte, die du online veröffentlichst, müssen mit Zwischenüberschriften untergliedert werden. Internetnutzer sind nämlich in der Regel ungeduldig und verweilen nur auf einer Seite, wenn sie schnellstmöglich die Informationen finden, die sie suchen.
5. Abweichungen sind erlaubt
Du hast deinen Text bis in kleinste Detail vorgeplant, Überschriften für deine Kapitel gefunden und eine lange Liste mit Stichpunkten für deine Textabschnitte bereit gelegt ─ aber hast plötzlich einen spontanen Einfall, der all deine Planungen über den Haufen wirft? Dann folge am besten dieser Eingebung. Spontane Gedanken sind nämlich oft die Besten und verleihen einem Text mehr Lebhaftigkeit, als du planen kannst. Wichtig ist nur, dass du auch hier eine gut ersichtliche Textstruktur zugrunde legst.
Die oben beschriebenen Planungen für den Aufbau sind vor allem dafür geeignet, einen ersten Einstieg in den Text zu finden und Schreibblockaden zu vermeiden. Mit einiger Erfahrung fällt es dir leichter, auch ohne große Planungen einen kohärenten Text zu erstellen.
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